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Pläne und Ansichten hier: Hinweis

Christian- Albrechts- Universität CAU

1665 Gründung der Universität

Am 5. Oktober 1665 eröffnete Herzog Christian_Albrecht mit einem Festakt in der Nikolaikirche die Universität, welche sich alsbald Christiana Albertina nach ihrem Stifter nannte.

Kielmann_von_Kielmannsegg organisierte die Gründung der Kieler Universität .


1. Standort 1665

Die Universität war im ehemaligen Franziskanerkloster am Klosterkirchhof untergebracht.
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2. Standort 1768

Als Katharina_II . am 9. Juli 1762 den Thron bestieg, war sie Zarin von Russland und zugleich auch Herzogin von Holstein-Gottorf. Die Regentschaft Katharinas verhalf dem Fürstentum Gottorf zu neuem Glanz. Allerdings waren nicht nur die alten Universitätsgebäude am Klosterkirchhof, sondern auch das Kieler Schloss in einem miserablen baulichen Zustand.

1763
1763 ließ Katharina II. das marode Kieler Schloss durch den Baumeister Ernst_Georg_Sonnin instandsetzen.

1766
Nachdem die Gebäude der Universität in sich zusammengefallen waren, übertrug die Zarin Katharina II. im Jahr 1766 dem Baumeister Ernst_Georg_Sonnin den Auftrag zum Bau eines neuen Universitätsgebäudes vor dem Kieler_Schloss .

"Auf dem unteren Schlossplatz geschah durch Sonnin eine weitere große Veränderung an den Schlossbauten. Der Statthalter gab am 7. Oktober 1766 folgendes an die Kammer bekannt:
Es sei der Beschluss gefaßt worden, das neue akademische Gebäude vor dem Schloss aufzubauen. Der Bauunternehmer solle zu diesem Zweck die auf dem Schlossplatz stehenden herrschaftlichen Gebäude von der Pforte bis zum Reithaus übernehmen. Sobald der Baumeister Sonnin als vorgesehener Architekt des akademischen Gebäudes es verlange, sollten die Bewohner der genannten Gebäude diese räumen und sie an seinen Bevollmächtigten, den Baumeister Richter, überliefern. Noch 1766 wurden die alte Wache im Hausgerätemeisterhaus, die Tischlerei und die Wagenschuppen abgebrochen. Das Reithaus wurde Sonnin 1767 als Lagerhaus für Baumaterialien überlassen. Die neue Universität konnte schon am 3. Oktober 1768 eingeweiht werden. An ihre Schmalwand zum Schlossportal wurde eine neue Wache von Sonnin angebaut. Es war ein ebenerdiger Baukörper mit weit vorgezogenem Dach, das auf vier Säulen ruhte."

Quelle: C.H.Seebach, Das Kieler Schloss, Neumünster, 1965

Ausschreibung:

Sonnin errichtete den Anforderungen entsprechend ein zweigeschossiges Kollegiengebäude mit einer schlichten Backsteinfassade. Mit ca. 640 m² Nutzfläche auf beiden Stockwerken bot das Gebäude zunächst genügend Platz an.

1767
Im Frühjahr 1767 konnte mit den Arbeiten in der Kattenstraße begonnen und diese bereits nach einjähriger Bauphase im Herbst 1768 abgeschlossen werden.

1768
Das neue Universitätsgebäude wurde am 3. Oktober 1768 eingeweiht.

1770 Übergabe des Reithauses und des Südeckturms durch Schenkung an die Universität

"Von Bedeutung war für die Universität neben dem Neubau von Sonnin die am 21. Februar 1770 erfolgte Übergabe des Reithauses und Südeckturmes des alten Schlosses an die Deputierten der Universität, den Syndikus Arpe und Stallmeister Bergstadt. Richter wurde hierbei von dem Schreiber Joh. Leopold Nasser assistiert. Das Reithaus wurde auf Kosten der Regierung in Ordnung gebracht, da es durch einen Sturm stark beschädigt war. Der sehr unebene und höckrige Platz der Reitbahn mußte eingeebnet werden. Die Grundlage für die Übergabe bildete ein Erlaß, der am 12. Januar 1770 im Konseil herausgegeben wurde. Ihm lag ein Schreiben des Kronprinzen Paul Petrowitz vor. Durch diese Schenkung wurde erstmalig ein Teil des Schlossgrundes herausgelöst und einer fremden Behörde übergeben. Der Schlossturm wurde laut Vorschlag geändert. Er erhielt eine Plattform mit einem eisernen Geländer, um die astronomischen Beobachtungen durchführen zu können."

Quelle: C.H. Seebach, Das Kieler Schloss, Neumünster, 1965

1775 Auslagerung der Bibliothek in das Kieler Schloss
Schon 1775 war in der Bibliothek des neuen Kollegiengebäudes kein Platz mehr vorhanden und eine Ausweichmöglichkeit innerhalb des Gebäudes gab es nicht. Die Universität richtete sich mit einem Schreiben des Kurators von Reventlou vom 20. Oktober 1774 an die Deutsche Kanzlei und bat um Unterbringung der Bibliothek im Kieler Schloss. Dem Gesuch wurde am 25. Februar 1775 stattgegeben und die Unterbringung im 1. Stock des Herzog-Adolf-Baus vorgeschlagen.

Buchbestände:

1776 zwei neue Hörsäle im 1. Stock
Durch die Auslagerung der Bibliothek ins Kieler Schloss wurden im 1. Stock des Kollegiengebäudes 2 weitere Hörsäle eingerichtet.

1777 Statische Probleme im Schloss
Die Unterbringung der Bibliothek im Schloss blieb nicht ohne Folgen. Die Balken und der Fußboden im 1. Stock waren für eine normale Belastung und nicht für das Gewicht einer Bibliothek ausgelegt. 1777 gab es erste Meldungen, dass sich die Decke durchbiegen und Putz von der Decke abbröckeln würde. Landesbaumeister Richter mußte den Schaden untersuchen und versuchte durch Umstellen der Bücherregale den Druck auf die Decke zu vermindern.
1783 waren ca. 17.000 Bände im Bestand. Durch den Ankauf der Bücher des Geheimen Rats von Wolff vermehrte sich der Buchbestand so sehr, daß der vorhandene Platz bald nicht mehr ausreichte.

1784 Erweiterung der Bibliothek im Kieler Schloss
Im Juli 1784 bat die Universität um Überlassung des ehemaligen Archivzimmers neben der Bibliothek. Stattdessen wurden die Räume im Erdgeschoss freigegeben, in denen bisher Justizkanzlei und Rentekammer ihre Sitzungen abgehalten hatten.

1785 Kirchensaal
Auf die besondere Bitte des Kanzlers der Universität, Joh. Andreas Cramer, wurde am 24. Januar 1785 entschieden, dass der Kirchensaal für die Zukunft von der Bibliothek benutzt werden dürfe.

1785 Blitzableiter
Am 12. April 1785 wurde die Rentekammer beauftragt, die beiden Türme des Schlosses zur Sicherheit des Gebäudes und der Bibliothek mit Blitzableitern versehen zu lassen.

1802 Chemisches Laboratorium
Zwar wurde der Universität bereits 1780 die Schlossküche an der Dänischen Straße zur anderweitigen Nutzung überlassen, aber noch bis 1787 wohnte die Witwe des letzten Hoffouriers Bötelmann in dem Haus und erst 1802 wurde ein chemisches Laboratorium in dem Gebäude eingerichtet.

1823 Überprüfung statischer Probleme im Kieler Schloss
Am 13. September 1823 erhielt Bauinspektor Heylmann von dem Amtmann von Buchwaldt den Auftrag, festzustellen, ob das Schlossgebäude wie gemeldet durch die Last der Bücher leide. Im März berichtete der Bauinspektor unter anderem:

"Die Bibliothek nehme drei der größten Räume im 1. Stock des alten Schlosses ein. Durch darunterliegende Stützwände sei hier kein Schaden eingetreten. Dagegen sei der Fußboden des alten Tanzsaales über der Kapelle durchgesunken, da ein Laufbalken durch Stichbalken geschwächt sei. Außerdem stünden zu schwere Repositorien auf dem Boden."

Quelle: C.H. Seebach, Das Kieler Schloss, Neumünster, 1965

1824 Planung für eine Auslagerung der Bibliothek

"Oberbibliothekar Professor Reimer hatte am 31. Januar 1824 dem Kurator der Universität von Brockdorff einen Bericht über die zur Einrichtung eines neuen Gebäudes zur Aufnahme der akademischen Büchersammlung sowie des anatomischen Theaters und der beiden Museen in hiesiger Stadt sich eignende Locale eingereicht."

Quelle: C.H. Seebach, Das Kieler Schloss, Neumünster, 1965

Es gab einige Vorschläge, die sich aber alle als unbrauchbar erwiesen.

1828 Heizbares Lesezimmer
Da eineVerlegung der Universitätsbibliothek nicht möglich war, bat der Kurator 1828 die Kanzlei um Einrichtung eines heizbaren Lesezimmers im Anschluss an die anderen Säle, wobei an die Vordiele gedacht war. Nach einer Überprüfung der Räume durch den Bauinspektor erteilte die Rentekammer am 6. September 1828 ihr Einverständnis.

1830 Geeignete Unterbringung der Bibliothek
Die Sorge um eine geeignete Unterbringung der Bibliothek blieb nach wie vor.

„ Im April 1830 teilte die Kanzlei der Rentekammer mit, daß der Kurator bitte, den Rosensaal neben den bisherigen Räumen und zwei damit verbundene Zimmer der Bibliothek zu überlassen."

Oberbaudirektor Hansen erstellte für die Kammer ein Gutachten.

„Darauf schlug er am 26. Oktober 1830 vor, die Bibliothek in die untere Etage zu schaffen. Die Räume seien fast alle gewölbt und daher sicherer bei Feuersgefahr und bequemer benutzbar. Sollte seinem Plan zugestimmt werden, so müsse er eine Aufmessung des Schlosses veranlassen, da sie gänzlich fehle. Der König bewilligte am 11. Januar 1831 den Umzug in die untere Etage, da es vorteilhafter sei, die obere für die Zimmer der königlichen Familie einzurichten“.
„Den Ausschlag für die Arbeiten gab das Gutachten von Oberbaudirektor Hansen vom 19. Dezember 1831 aus Kopenhagen. Als Nachtrag gab Hansen am 19. Mai 1832 noch einen Vorschlag für die Einrichtung des Lesezimmers. Danach sollte außer dem Lesezimmer und dem Kabinett für den Bibliothekar noch ein Zimmer zur Auflage uneingebundener Bücher, der Kataloge und anderer geschaffen werden.“

Quelle: C.H. Seebach, Das Kieler Schloss, Neumünster, 1965

1834 Verlegung der Bibliothek
Am 12. März 1834 bestimmte eine Königliche Resolution, dass die Arbeiten zur Verlegung der Bibliothek ins Erdgeschoss des Herzog-Adolf-Baus gemäß den Vorschlägen durchgeführt werden dürften.

1838 Schlossbrand im Herzog-Adolf-Bau
In der Nacht zum 16. März 1838 brach ein Brand im Herzog-Adolf-Bau aus, der verheerende Folgen hatte. Aus den Aussagen der Wächter und herbeigeeilter Einwohner geht hervor, dass das Feuer entweder auf dem Boden oder im 2. OG ausgebrochen sein musste.

„Die Bemühungen richteten sich auf die Sicherstellung der Universitätsbibliothek im Erdgeschoss. Aufgrund der Steingewölbe wurde ein Durchschlagen der Flammen verhindert, wobei an einigen Stellen Löschwasser in die Bibliothek drang und leichte Schäden verursachte. Am nächsten Morgen war das Feuer gelöscht, die Außenmauern und die Gewölbe des alten Schlosses hatten bestens Widerstand geleistet. Erst im November 1838 war die Geschosse wieder bewohnbar.“

Quelle: C.H. Seebach, Das Kieler Schloss, Neumünster, 1965

Von dem Bauverständigen wurde angeraten, die Bibliothek im Erdgeschoss zu räumen, da nicht sichergestellt werden konnte, dass das Dach nicht weiter einstürzen und es in der Folge zu weiteren Folgeschäden kommen könnte.
Mit Hilfe von Studenten und einiger Mannschaft des Lauenburgischen Jäger-Corps wurde der bedeutendste Teil der Bücher in den großen Hörsaal des Kollegiengebäudes an der Kattenstraße abtransportiert.
Die Schäden an den Büchern hielten sich in Grenzen. Es hätte verheerende Folgen gehabt, wäre die Bibliothek noch im 1. Stock untergebracht gewesen. Am 16. Juli 1839 wurden durch die Finanzdeputation 780 Rthl. als Entschädigung für den bei dem Schlossbrand entstandenen Schaden an die Universitätsbibliothek gezahlt.

Nach 1839 Neuplanung der Universität
Es war abzusehen, das die Räumlichkeiten im Schloss bald nicht weiter zur Verfügung stehen würden.

„Das Schloss wurde noch einmal Wohnsitz einer Familie aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Die in Kiel geborene Tochter des Königs, Wilhelmine Marie, sollte am 19. Mai 1838 Herzog Karl von Schleswig-Holstein-Glücksburg heiraten. Anläßlich der Hochzeit wollte König Friedrich VI. seiner Tochter das landesherrliche Schloss in Kiel mit Inventar und Garten zur freien Bewohnung und Nutzung auf Lebenszeit einräumen“.
Zuvor mußte das Schloss aber umgebaut und renoviert werden."

Quelle: C.H. Seebach, Das Kieler Schloss, Neumünster, 1965

Die Planungen für neue Universitätsgebäude liefen auf Hochtouren. Es sollten neue Gebäude am oberen Schlosspark vor den 1860-62 entstandenen akademischen Heilanstalten erbaut werden. Dies dauerte bis 1876, als die neue Universität schliesslich eingeweiht werden konnte.

1886-1887 Räumung und Übergabe
1886 wurden die letzten noch von der Universität genutzten Räume geleert und 1887 durch den Kurator der Schlossverwaltung übergeben.


3. Standort 1876

Das neue Kollegiengebäude der Universität von 1876 wird in der Brunswik im oberen Schlosspark errichtet.
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4. Standort 1945

Am 27.11.1945 findet die Wiedereröffnung der Universität in den alten ELAC-Gebäuden am Westring statt.
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