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Das erste Kieler Rathaus

Pläne und Ansichten hier:

Kurzform:

Um 1300 erbaut, 1845 umgebaut (nach Umbauten 1596 und 1670), 1943 zerstört und in den 1950er Jahren nicht wiederaufgebaut; nur ein Teil der Kellergewölbe blieb erhalten.

Bauliche Merkmale (bis 1845):

• Externes Treppenhaus (im Turm)
• Bogengänge im Erdgeschoss, die markseitigen dienten als Verkaufsstände.

Bauliche Merkmale (nach 1845):

• Neugotische Fassadengestaltung und diverse Umbauten:

• Das externe Treppenhaus zum Ober- und Dachgeschoss wurde entfernt und ein neues innenliegendes Treppenhaus in den ehemaligen Bogengängen eingebaut. Dazu wurden die Arkaden marktseitig mit Fenstern und Türen versehen und der dazugewonnene Raum einer anderen Nutzung zugeführt, unter anderem für das neue Treppenhaus und öffentliche Toiletten für Marktbeschicker und -besucher.
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• Der Zugang zum Obergeschoss erfolgte trotzdem von der Markseite und nicht vom Hauptgebäude aus. Um in das teilweise ausgebaute Dachgeschoss zu gelangen, baute man einen neuen Treppenaufgang im Obergeschoss ein.
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• Die Arkade zur Holstenstraße wurde neu aufgebaut und diente als Hauptzugang für den Publikumsverkehr im Erdgeschoss.
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• In den Kellergewölben entstand außerdem ein Ratskeller.

 

 Flächen und deren Nutzung:

Das Gebäude hatte mit  einer Breite von 29 m und einer Tiefe von 12,5 m eine Grundfläche von ca. 366 m² brutto.
Zieht man die Nebenräume ab, so ergibt sich eine Büronutzung im Erdgeschoss von ca. 152 m² und im Obergeschoss von ca. 215 m².
Rechnet man den teilweise ausgebauten Dachboden von 1845 mit ca. 336 m² dazu, ergibt sich eine Gesamtnutzungsfläche von ca. 700 m².

• Nutzung der Flächen:
• Erdgeschoss: Bürgerbüros
• Obergeschoss:
  
• Arbeitszimmer des Oberbürgermeisters;
• Sitzungssaal für Stadtkollegien und Magistrat
• Das Stadtverordnetenzimmer diente zugleich als
• Kommissionszimmer,
• Archiv und
• Arbeitszimmer des Archivars.

Jahrhundertelang reichte der Platz im Rathaus für eine Kleinstadt wie Kiel aus, aber mit dem Bevölkerungszuwachs ab 1875 wuchsen die Aufgaben und der Platzbedarf der Verwaltung.

Der Oberbürgermeister Heinrich Mölling klagte 1875 über Platzmangel. Akten und Archivalien mussten in den Korridoren und in anderen, für andere Zwecke genutzten Räumen untergebracht werden, weil kein Platz mehr vorhanden war. Alsbald begannen die Planungen für ein neues Rathaus am Neumarkt, aber erst 1907 wurde der Neubau begonnen, der sich bis 1911 hinzog. Bis dahin wurden noch etwa 20 externe Räumlichkeiten für das alte Rathaus angemietet, um den Platzmangel halbwegs zu beseitigen.

Das neue Rathaus hat eine Grundfläche von 6.250 m²; bei vier Geschossen ergibt sich eine Bruttogeschossfläche von 25.000 m².