parent nodes: Gebäude | Georg_Pauly
1908 wurde von den städtischen Behörden beschlossen, eine Fischhalle am Wall zu errichten. Architekt war Georg Pauly, Kieler Stadtbaurat und Vertreter der Heimatschutzbewegung.
Bauzeit: 1909–1910
Gestalterische Merkmale:
Dach:
Hohes, geschwungenes
Spitzbogendach.
Ein Bohlenbinder-Dachstuhl
überspannt die Fischhalle mit einer Spannweite von ca. 18 m ohne
Stützpfeiler.
An den Dachbindern wurde die tonnenförmige Hallendecke
montiert und die Fächer mit Holz verkleidet.
Funktionalität, Hygiene und Komfort:
In der Fischhalle wurden neue Hygienekonzepte umgesetzt und die Arbeitsbedingungen für die Fischfrauen verbessert. Was zuvor unter freiem Himmel und bei jedem Wetter stattfand, wurde nun in einer gut belüfteten Halle erledigt.
In der Halle waren zwei 8 Meter lange Seewasserbecken in den
Boden eingelassen, um den Fisch frisch zu halten. Um die Becken
herum waren die Arbeitstische für die Weiterverarbeitung der Fische
angeordnet, und in den Ladennischen wurde der Fisch verkauft.
In den Anbauten der Halle gab es Sozialräume und moderne
sanitäre Einrichtungen.
Fazit:
Viele Stände konnten nicht vermietet werden, da die Preise im
Vergleich zum Umsatz zu hoch waren.
Fischer klagten auch, dass für Fischauktionen zu wenig Platz
vorhanden war.
Weitere Notizen:
1948 entstand an der Schwentinemündung ein neuer Seefischmarkt
und die alte Fischhalle wurde
nicht mehr gebraucht.
Ab 1948 wurde die Fischhalle als Lagerplatz
genutzt.
1966 beschloss die Stadt Kiel, die Halle abreißen zu lassen.
1972 wurde die Fischhalle unter Denkmalschutz gestellt.
1973 machte dann das Kulturamt den Vorschlag, die Fischhalle
als Museum zu nutzen.
1974 stimmte die Ratsversammlung diesem Plan zu und bewilligte
die Gelder.
1975-1978 wurde die alte Fischhalle zum Museum umgebaut.
Am 30. April 1978 öffnete dort das Schifffahrtsmuseum seine
Tore.